Die Ackerbohne, auch bekannt als dicke Bohne, Saubohne oder Puffbohne, gehört zu den ältesten kultivierten Hülsenfrüchten und ist eine wahre Bereicherung für die Küche und den Garten. Sie bringt nicht nur Abwechslung auf den Teller, sondern spielt auch eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und nachhaltigen Bodenpflege.
Schon seit vielen Jahren nehme ich mir vor Ackerbohnen im eigenen Garten anzubauen, komme aber vor lauter anderem Gemüse (wie etwa Buschbohnen und Stangenbohnen) nicht dazu. Dennoch kann ich euch Einiges über diese Bohnenart berichten…
Herkunft und Name der Ackerbohne
Die Ursprünge der Ackerbohne reichen bis in die Jungsteinzeit zurück, wo sie erstmals im Mittelmeerraum und in Teilen Asiens kultiviert wurde. Der wissenschaftliche Name „Vicia faba“ leitet sich aus dem Lateinischen ab, wobei „vicia“ die Gattung der Wicken beschreibt, zu der auch die Ackerbohne gehört.
Ihr deutscher Name „Ackerbohne“ verweist auf ihren traditionellen Anbau auf Feldern (Ackern), wo sie als bedeutende Hülsenfrucht über Jahrhunderte eine wichtige Rolle spielte.
Sorten und Vielfalt der Ackerbohne
Es gibt zahlreiche Sorten der Ackerbohne, die sich in Größe, Farbe und Einsatzgebiet unterscheiden. Die dicke Bohne ist die bekannteste Variante, während kleinere Formen wie die Saubohne vor allem in der Tierfütterung genutzt werden.
Neben den klassischen grünen Hülsen gibt es auch Sorten mit violetten oder sogar schwarzen Hülsen, die optisch besondere Akzente setzen.
Bedeutung in der Landwirtschaft
In der Landwirtschaft wird die Ackerbohne nicht nur als Nahrungsmittel geschätzt, sondern auch wegen ihrer Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden und den Boden anzureichern.
Dadurch dient sie als natürlicher Dünger und verbessert die Bodenqualität nachhaltig. Ihre Standfestigkeit macht sie zu einer robusten Kulturpflanze, die auch auf schweren Böden gut gedeiht.
Nährwerte und Inhaltsstoffe
Die Ackerbohne überzeugt durch ihre wertvollen Inhaltsstoffe. Sie ist reich an Eiweiß, Ballaststoffen und enthält wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Eisen. Mit einem geringen Fett-Anteil und ihrem hohen Anteil an komplexen Kohlenhydraten unterstützt sie eine ausgewogene Ernährung und bietet langfristige Energie. Besonders in der vegetarischen und veganen Küche dient sie als hervorragende Proteinquelle.
Gesundheitsaspekte
Die Ackerbohne enthält neben Proteinen auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken. Gleichzeitig sollte beachtet werden, dass sie Vicin enthält, eine Substanz, die bei Menschen mit Favismus zu Beschwerden führen kann. Daher ist es ratsam, bei einer bekannten Unverträglichkeit vorsichtig zu sein.
Rezeptideen mit Ackerbohnen
Die Ackerbohne lässt sich in der Küche vielseitig einsetzen. Ob als Beilage in Salaten, als Zutat für deftige Eintöpfe oder in einer cremigen Bohnenpaste – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Ein beliebtes Gericht sind Ackerbohnen mit Speck und Zwiebeln, die in der Pfanne leicht angebraten werden. Auch als Füllung in herzhaften Teigtaschen oder in Suppen findet die Ackerbohne einen festen Platz.
Anbau und Pflege im Garten
Der Anbau von Ackerbohnen im heimischen Garten gestaltet sich unkompliziert. Die Aussaat erfolgt je nach Region zwischen Februar und April direkt ins Beet. Ackerbohnen bevorzugen sonnige Standorte mit nährstoffreichen Böden, die gut durchlässig sind.
Ein regelmäßiges Entfernen von Unkraut und eine ausreichende Düngung fördern das Wachstum. Die Ernte erfolgt meist im Sommer, wenn die Hülsen prall gefüllt sind. Wichtig ist, dass die Pflanzen ausreichend Platz erhalten, um Schädlingen und Krankheiten vorzubeugen.
Lagerung und Haltbarkeit
Frische Ackerbohnen sollten möglichst bald verarbeitet oder im Kühlschrank aufbewahrt werden. Alternativ lassen sich die Bohnen trocknen oder einfrieren, um sie langfristig haltbar zu machen. Trockene Bohnen eignen sich besonders gut für Suppen oder Eintöpfe, da sie durch Einweichen wieder weich werden.
Verwendung der Ackerbohne
Die Ackerbohne wird nicht nur als Lebensmittel geschätzt, sondern auch als Viehfutter verwendet. Die Verfütterung an Nutztiere ist aufgrund ihres hohen Proteingehalts besonders in der Tierhaltung beliebt.
In der menschlichen Ernährung finden Ackerbohnen Verwendung in Brotaufstrichen, Bohnenmehl oder fermentierten Produkten. Auch in der industriellen Produktion setzt man die Ackerbohne zunehmend als nachhaltige Alternative zu Soja ein.
Ackerbohnen und Nachhaltigkeit
Durch ihren positiven Einfluss auf die Böden und ihre Vielseitigkeit bietet die Ackerbohne eine nachhaltige Alternative zu anderen Hülsenfrüchten. Ihr Anbau auf regionalen Feldern reduziert die Notwendigkeit von Importen und stärkt die heimische Landwirtschaft.
FAQs zur Ackerbohne
Wie wird die Ackerbohne auch noch genannt?
Die Ackerbohne ist unter den Namen dicke Bohne, Saubohne und Puffbohne bekannt.
Woher hat die Ackerbohne ihren Namen?
Der Name "Ackerbohne" leitet sich von ihrem traditionellen Anbau auf Feldern (Acker) ab. Ihr wissenschaftlicher Name, Vicia faba, verweist auf die Gattung der Wicken.
Sind Ackerbohnen und dicke Bohnen das Gleiche?
Ja, die Ackerbohne wird häufig als "dicke Bohne" bezeichnet. Der Begriff "Ackerbohne" beschreibt jedoch die gesamte Art, während "dicke Bohne" meist die größere Variante meint.
Was wird aus Ackerbohnen hergestellt?
Aus Ackerbohnen entstehen vielfältige Produkte wie Bohnenmehl, vegane Proteinriegel, Brotaufstriche und fermentierte Lebensmittel. Auch als nachhaltige Alternative zu Soja gewinnen sie an Bedeutung.
Bilder: Shutterstock / smarterpix