Heute dreht sich alles ums Thema Stollen backen. Wer sich bisher noch nicht an die Zubereitung dieses Weihnachtsklassikers getraut hat, der findet hier eine einfache und bebilderte Anleitung. Vor dem Stollen backen sehen wir uns noch kurz an, welche Stollen Rezepte es überhaupt gibt. Und klären den Unterschied zwischen Stollen und Christstollen.
Stollen backen – aber welchen?
Stollen gibt es unterschiedliche. Angefangen vom Butterstollen über Mohnstollen, Nuss-und Mandelstollen bis hin zu Marzipan- und Quarkstollen. Die Herstellung von Stollen und deren Zutaten-Zusammensetzung wird sogar vom Deutschen Lebensmittelbuch festgelegt. Dabei gilt der Rosinenstollen als der klassische Stollen. Also mit Rosinen, Orangeat und Zitronat. Die zuvor genannten Stollen gelten als weitere Varianten davon.
Der Dresdner Stollen ist sogar ein geschützter Name. Nur Stollen aus Dresden selbst, und dem Dresdner Raum, dürfen sich so nennen. Bei Stollen handelt es sich also um ein Backwerk mit langer Geschichte, Tradition und strengen Auflagen. Das gilt aber natürlich nicht für die Zubereitung Zuhause. Heute soll es einen Stollen außerhalb der Norm geben, und zwar mit Nüssen, Rosinen, Aprikosen und sogar Cranberries.
Und es darf variiert werden. Aber keine Angst, die Stollen-Polizei wird uns deswegen bestimmt nicht verhaften.
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Was ist eigentlich der Unterschied zum Christstollen?
Bevor es losgeht lasst uns kurz zwei Begriffe klären. Zwei, die uns in Bezug auf Stollen immer wieder unterkommen. Und zwar: Stollen und Christstollen. Hierzu sei ganz kurz erwähnt: Unabhängig vom Rezept werden Stollen, die außerhalb der Weihnachtszeit gebacken werden, als Stollen bezeichnet. Und um die Weihnachtszeit herum nennt man sie Christstollen. Damit wären nun alle Formalitäten geklärt. Gehen wir doch nun zum praktischen Teil, dem Stollen backen, über.
Welche Zutaten werden benötigt?
Beim Stollen backen ist ein Hefeteig gefragt. Und zwar ein gehaltvoller, sprich: der Hefeanteil ist bezogen auf die Mehlmenge relativ hoch. Auf ein Kilogramm Mehl kommen zwei Würfel Hefe in den Teig. Das sind etwa 80 Gramm. Des Weiteren brauchen wir für den Stollenteig neben Nüssen und Trockenfrüchten auch Zucker, etwas Salz, Milch und Butter. Und zu guter Letzt noch etwas zusätzliche Butter (und zwar geschmolzene). Damit wird der Stollen nach dem Backen eingestrichen und anschließend mit Zucker und Puderzucker bestreut und bestäubt.
Nüsse und Trockenfrüchte
Für dieses Stollen-Rezept wurden Rosinen, getrocknete Aprikosen, gefriergetrocknete Cranberries und eine Nussmischung in den Teig geknetet. Die Trockenfrüchte zuvor unbedingt in etwas Rum einlegen. Und das am besten schon am Vortag. So kann das Aroma des Rums in die Trockenfrüchte einziehen. Außerdem lässt der Rum diese weich werden. Wer beim Stollen backen lieber auf Alkohol verzichten möchte, der legt sie in etwas Wasser und Rum-Aroma ein.
Welche Nüsse und Trockenfrüchte lassen sich außerdem verwenden?
In den Stollenteig können nach Lust und Laune Nüsse und Trockenfrüchte aller Art hineingeknetet werden. Angefangen von den Klassikern, Orangeat, Zitronat und Rosinen und Sultaninen, bis hin zu Datteln und Feigen. Sowohl verschiedene gefriergetrocknete Beeren, wie Kirschen, Blaubeeren oder sogar Erdbeeren. Auch was die Nüsse betrifft darf variiert werden. So kann sich jeder seine Lieblingsmischung zusammenstellen und die im Rezept aufgeführten Zutaten einfach variieren.
Den Hefeteig erstellen
- Alle trockenen Zutaten vermengen: Mehl, Salz und Zucker in eine Schüssel geben und vermengen. Die Butter zum Schmelzen bringen und die Milch leicht erwärmen. Anschließend die geschmolzene Butter und die lauwarme Milch zur Mehlmischung geben. Dann wird die Hefe hineingebröselt und die Zutaten zuerst verrührt und später mit den Händen verknetet.

- Trockenfrüchte und Nüsse unterkneten: Wenn der Hefeteig fertiggestellt ist, kommen Nüsse und Trockenfrüchte dazu. Diese werden einfach nach und nach unter den Teig geknetet.
- Den Stollenteig gehen lassen: Damit der Hefeteig sein Volumen vergrößern kann, platziert man ihn nun an einem warmen Ort. Den Teig am besten mit Frischhaltefolie oder einem feuchten Tuch abdecken. Das bewahrt ihn vor dem Austrocknen.

Das Formen
Nachdem der Teig sein Volumen vergrößert hat, geht es ans Formen des Stollens. Um ihn in seine typische Form zu bringen, rollt man ihn zuerst dick aus.

Anschließend schlägt man die kurzen Seiten vom ausgerollten Teig zur Mitte hin ein. Mit der Hand-Außenkante oder einem dünnen Nudelholz wird nun der Stollen an der Oberseite eingedrückt.


Den geformten Stollen, abgedeckt mit einem Küchentuch, weitere 30 Minuten gehen lassen.
Temperatur und Garzeit
Der Stollen benötigt eine Temperatur von 175 bis 180 Grad. Nach 45 bis 50 Minuten sollte der Stollen fertig sein. Um dies zu testen sticht man am besten mit einem Holzstäbchen in den Stollen ein. Klebt noch Teig am Stäbchen, benötigt der Stollen noch ein wenig Zeit. Stollen backen gelingt sowohl am Grill mit Deckel wie auch im Backofen. Ich meinen Stollen auf dem Pelletgrill von Häussler Backdorf zubereitet.
Den Stollen nach dem Backen mit Butter einstreichen und mit Zucker bestreuen
Gleich nach dem Backen bestreichen wir den Stollen mit flüssiger Butter. Um ihn anschließend mit Zucker zu betreuen. Bevor es an die Puderzuckerschicht geht sollte der Stollen nun erst einmal gut auskühlen.

Erst nach dem Auskühlen mit Puderzucker bestäuben
Gleich ist der Stollen fertig. Nach dem Bestreichen mit Butter und Bestreuen mit Zucker fehlt nur noch der Puderzucker. Bevor man den Stollen damit bestäubt, sollte man ihn jedoch gut auskühlen lassen. Der Puderzucker saugt ansonsten die flüssige Butter oder die Feuchtigkeit vom Stollen allgemein auf. Das würde unschöne grünlich, braune Flecken geben. Den Stollen also erst nach dem Auskühlen dick mit Puderzucker bedecken.

Eine Woche Ruhezeit beachten
Bevor wir den Stollen genießen dürfen sollte er zirka eine Woche ruhen. So kann er „durchziehen“ und seine Aromen entfalten und verbinden. Dazu wickelt man ihn in Frischhaltefolie ein oder legt ihn in eine verschließbare Box.
Den Stollen richtig lagern
Der beste Ort, um den Stollen zu lagern, ist ein kühler und trockener Raum. Auf diese Weise bleibt er über Wochen frisch.
Stollen ist nicht so dein Ding?
Kein Problem. Die Weihnachtsbäckerei hat natürlich für jeden Gaumen etwas zu bieten. Wie wäre es mit leckeren Plätzchen, wie Kokosmakronen oder Spitzbuben?
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Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Häussler Backdorf sowie Koro entstanden.
Stollen backen | so gelingt Omas Christstollen | einfache Anleitung
Zutaten
- 1 kg Mehl
- 2 Würfel Hefe je 42 g
- 150 g Zucker
- 300 ml lauwarme Milch
- 250 g zerlassene Butter
- 0,5 TL Salz
- 200 g Rosinen
- 50 g gefriergetrocknete Cranberries Alternativ andere gefriergetrocknete Früchte
- 100 g getrocknete Aprikosen
- 8 EL Rum
- 2 EL geschmolzene Butter Zum Bestreichen
- 50 g Zucker Zum Bestreuen
- 100 g Puderzucker Zum Bestäuben
- 150 g ganze Nüsse
(alt. Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, etc.)
Anleitungen
- Die Aprikosen in kleine Würfel schneiden und zusammen mit den Rosinen und den Cranberries am Vortag in Rum einlegen.
- Am nächsten Tag: Das Mehl, den Zucker und das Salz in eine Schüssel geben und kurz vermengen.
- Die Butter zum Schmelzen bringen und die Milch leicht anwärmen.
- Butter und Milch zur Mehlmischung gießen und die Hefe hineinbröseln.
- Nun wird der Teig zuerst angerührt, dies geschieht am besten mit dem Kochlöffelstiel. So lange von der Mitte zum Rand rühren, bis der Teig immer fester wird. Anschließend den Hefeteig gut mit den Händen durchkneten.
- Danach werden die Trockenfrüchte und Nüsse in den Teig geknetet.
- Den Stollenteig in eine Schüssel legen, mit Frischhaltefolie bedecken und an einem warmen Ort zirka 1,5 Stunden gehen lassen. Der Teig sollte dabei sein Volumen deutlich vergrößern.
- Den Teig auf eine Arbeitsfläche geben, halbieren und zwei Stollen daraus formen.
- Dazu rollt man den Teig zuerst dick zu einem Rechteck aus und faltet die kurzen Seiten zur Mitte hin ein.
- Mit der Handaußenkante oder einem dünnen Nudelholz drückt man anschließend den Stollen ein und bringt ihn in seine typische Form.
- Den rohen Stollen mit einem Küchentuch abdecken und weitere 30 Minuten gehen lassen.
- Währenddessen den Grill oder Ofen auf 175 bis 180 Grad vorheizen.
- Den Stollen, auf einem mit Backpapier ausgelegtem Blech, zirka 45 bis 50 Minuten backen.
- Nach dem Backen wird der Stollen noch warm mit geschmolzener Butter bestrichen und mit Zucker bestreut. Den Stollen gut auskühlen lassen.
- Zum Schluss wird der Stollen dick mit Puderzucker bestäubt und für eine Woche zum Ruhen in Folie verpackt und an einem kühlen, trockenen Ort gelagert.
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