Neulich habe ich mich nach einem nicht alltäglichen Stück Fleisch umgesehen. Und dabei gedacht: man könnte ja mal ein flaches Bügeleisen grillen. Das ist die etwaige Übersetzung vom Flat Iron Steak. Im Grunde hat man hier ein Bugblatt, welches eine Sehne in der Mitte enthält. Beim Flat Iron Steak grillen wird diese Sehne entfernt.
Wo „sitzt“ dieses Stück Fleisch beim Rind?
Das Flat Iron Steak stammt aus dem Schulterbereich. Es wird auch Schildstück genannt.
Mit welchem anderen Cut kann man dieses Steak am ehesten geschmacklich vergleichen?
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster – auch auf die Gefahr, dass andere Griller mich hierfür eventuell lynchen: Ich finde, dass ein Flat Iron Steak geschmacklich und auch in Bezug auf die Konsistenz absolut mit einem Rinderfilet mithalten kann. Wenn es nicht sogar etwas zarter ist. Der Vorteil beim Flat Iron Steak grillen gegenüber dem Rinderfilet: Es verzeiht auch mal Temperaturunterschiede. Sprich: wenn man das Flat Iron Steak etwas zu lange auf dem Grill hatte, dann ist es dennoch butterzart.
Das Grillen:
Die Marinade und was sich alles darin versteckt….
Die Zutaten der Marinade:
- 60 g angerösteter Sesam
- Eine Stange Zwiebellauch
- Eine Stange Zitronengras
- 200 ml Sojasoße
- 3 cm Ingwer
- 3 Zehen Knoblauch
- 4 – 5 TL Gewürzöl / Olivenöl
Und so bin ich auf die Marinade gekommen:
Ich selber bin ein Fan der Asiatischen Küche und die, die mich kennen, wissen das auch. Ich versuche immer wieder BBQ mit Asiatischem Touch zu verbinden. Also dachte ich mir bei einem Bierchen mit meinem Kameramann, dass man ja das Flat Iron Steak auch asiatisch marinieren könnte. Gesagt getan und dann einfach ein Rezept in den Raum geworfen, ohne zu wissen ob das überhaupt schmecken wird. Am Ende hat das gegrillte Flat Iron Steak mit dieser Marinade wirklich überzeugt.
Achtung: Warum ich meine Marinade ohne Salz und Pfeffer anrichte
Wir haben das Fleisch ja in Sojasoße eingelegt, die schon sehr salzig ist und uns gedacht: bevor es zu salzig ist lassen wir es lieber sein, denn nachsalzen geht immer. Außerdem sollte man beim längeren Marinieren darauf achten nicht zu viel Salz zu verwenden, denn Salz entzieht dem Fleisch Flüssigkeit. Der Pfefferersatz war in diesem Fall der Knoblauch gepaart mit dem Gewürzöl. Wobei Pfeffer in Maßen nicht schaden würde.
Wie lange muss ich das Fleisch marinieren?
Wir sagen: ‘‘Je länger, je besser‘‘. Man kann ein frisches Stück Fleisch ohne Probleme 24 – 36 Stunden im Kühlschrank marinieren. Wir haben aus Zeitgründen nur drei Stunden gewählt. Man sollte jedoch darauf achten, das Fleisch zwei bis drei Stunden vor dem Grillen aus dem Kühlschrank zu nehmen, damit der Temperaturunterschied nicht zu groß ist. Es kann sonst passieren, dass es außen gar ist und innen immer noch kalt. Solltet ihr nur drei Stunden zu marinieren, könnt ihr das Fleisch auch bei Zimmertemperatur liegen lassen und es nicht in den Kühlschrank geben.
Kann ich die Marinade eigentlich einfrieren und das nächste Mal wieder verwenden?
Ich persönlich würde keine Marinade einfrieren, schon gar nicht, wenn Geflügel in dieser Marinade eingelegt war. Es tritt ja auch Fleischsaft aus dem eingelegten Fleisch aus und vermischt sich mit der Marinade. Aber ausprobiert habe ich es noch nicht. Wenn ich dies machen würde, würde ich die Marinade einfrieren und bei Wiederverwendung maximal noch als Soßenansatz verwenden und diese richtig durchgaren.
Das Flat Iron lässt sich aber auch ohne jegliche Marinade zubereiten!
Einfach auf den Grill legen, zwei Minuten von jeder Seite in direkter Hitze scharf angrillen. Und dann, je nach Dicke des Fleisches und nach Vorliebe der Garstufe, noch im passiven Bereich weitergaren lassen. Egal ob man es noch weitergaren lässt oder sofort vom Grill nimmt: Man sollte dem guten Stück noch 4 – 5 Minuten Ruhe gönnen. Dann einfach ein Stück Butter darauf zergehen lassen und nach Belieben mit Salz und Pfeffer würzen.
Warum man das Fleisch nach dem Grillen fünf Minuten ruhen lassen sollte…
Man sollte das Fleisch nach dem Grillen ruhen lassen, weil viel Flüssigkeit durch das Grillen freigesetzt wird. Schneidet man das Stück Fleisch direkt nach dem Grillen an, ergießt sich die Flüssigkeit sofort aus dem Fleisch auf den Teller. Gönnt man dem Fleisch ein paar Minuten ruhe, so entspannen sich die Muskelstränge wieder ein wenig und können so wieder ein bisschen Flüssigkeit aufnehmen… Resultat: Saftiges und leckeres Grillgut.
Dieser Cut lässt sich auch ohne Grill in der Küche zubereiten!
Man braucht nicht zwingend einen Grill um ein Flat Iron Steak geschmackvoll zubereiten zu können. Eine Stahlgusspfanne lässt das Steak auch in der Küche auf dem Herd lecker zubereiten. Dazu die Pfanne mit etwas Butterschmalz Öl benetzten und das Iron Flat darin zwei Minuten von jeder Seite scharf anbraten. Auch hier entscheidet die persönliche Vorliebe der Garstufe über weitere paar Minuten in einem auf ca. 80°C vorgeheiztem Backofen oder den direkten Weg auf den Teller (im besten Fall vorgewärmt) um hier noch ein paar Minuten ruhen um es dann zu genießen.
Hier das Video zum Rezept:

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Das gegrillte Steak mit oder ohne Sauce, Ketchup etc. verzehren?
Auch hier ist natürlich der Geschmack jedes einzelnen entscheidend! Ob jemand Ketchup, Soße oder was auch immer zum Fleisch braucht. Unserer Meinung nach übertünchen Ketchup, BBQ Sauce und Co. natürlich den leckeren Fleischgeschmack. Eine leichte Marinade, oder Natur gebraten mit ein wenig Butter, Salz und Pfeffer sind unser Favoriten, weil dann der leicht nussige Geschmack vom Fleisch voll zur Geltung kommt.
Beilagen die ich gerne zu diesem Steak zubereite sind…
Ein Baguette mit dem ich anschließend den restlichen Fleischsaft aufsaugen kann und ein weiteres Flat Iron Steak würden mir vollkommen reichen.
Flat Iron Steak grillen – saftiger und geschmackvoller Steak Cut
Zutaten
- 1 Flat Iron Steak (ca. 600 g)
- 60 g Sesam (angeröstet)
- 1 Stange Zwiebellauch
- 1 Stange Zitronengras
- 200 ml Sojasoße
- 3 cm Ingwer
- 3 Knoblauchzehen
- 4 TL Gewürzöl (alt. Olivenöl)
Anleitungen
- Schnibbeln der Zutaten für die Marinade .
- Vermengen sämtlicher Zutaten
- Abwaschen des Fleisches und anschließendes Einlegen des Fleisches in die Marinade.
- Fleisch ca. 3 Stunden vor dem Grillen bei Raumtemperatur liegen lassen. Kurz vor dem Grillen die Marinade entfernen und das Fleisch grillen.
- Grillvorgang: Zwei Minuten von jeder Seite, vier Minuten im passiven Bereich des Grills ruhen lassen, vom Grill nehmen und das Fleisch nochmals 3-4 Minuten ruhen lassen.
- Das Fleisch anschneiden und genießen.
Video

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2 Antworten
Das war mal Ratzfatz ohne Zeitverschwendung! Weiter so!
Danke liebe Caro! Ja manchmal muss es eben schnell gehen 😉 Liebe Grüße Anja