Wenn meine Oma mitbekommen hätte, dass ich ihre Ripperl irgendwann einmal als Bayerische Ribs bezeichne, hätte sie mich wohl lächelnd, aber mit einem fragenden Gesichtsausdruck angesehen und dann einfach nur den Kopf geschüttelt. So etwas „Neumodisches“ gab es nämlich damals nicht. Und man hatte auch nicht die Zeit, sich mit so etwas auseinanderzusetzen. Das Landleben mit Kindern und einen Hof mit Tieren zu unterhalten, war schwer genug und da musste ein ordentliches Mahl auf den Tisch. Und zwar eines, das schmeckt, einfach gelingt, nicht zu teuer ist und Kraft gibt.
Bayerische Ribs – ein One Pot Gericht
Ein Gericht wird dann als One-Pot-Gericht bezeichnet, wenn alles in einem Topf oder Bräter oder einer Pfanne zubereitet wird. Dies ist hier auch der Fall. Weitere Beispiel wären dieses herzhafte Pie Rezept, der Shepherd’s Pie aber auch die klassische Linsensuppe. Bei Oma wäre unser heutiges Gericht bestimmt unter dem Namen Bayerisches Kraut mit Rippchen gelaufen.
Eigentlich sind Bayerische Ribs eine Resteverwertung
Ursprünglich waren bayerische Ribs eine Resteverwertung. Einen kapitalen Schweinebraten in Form von Schweinehals oder Schweinenacken konnte man sich damals nicht immer leisten und damit schon gar nicht eine Großfamilie ernähren. Deswegen wurde natürlich alles verwertet was die Landwirtschaft abwarf. Ob Obst, Gemüse oder eben auch Fleisch. Und so gab es beispielsweise sonntags nicht den klassischen Krustenbraten, wie wir das heute gewohnt sind, sondern auch die Knochen. Denn da ist natürlich auch Fleisch dran. Und vor allem geben diese Knochen Geschmack für eine kräftige Bratensoße ab. Ähnlich wie bei den geschmorten Rippchen…
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Welche Zutaten benötigen wir für Bayerische Ribs?
Zum einen, wie schon erwähnt, Knochen. Und das können, wie es im ursprünglichen Rezept gedacht ist, grundsätzlich neben Rippchen vom Schwein natürlich auch andere Knochen sein. Optimalerweise welche, an denen sich noch etwas Fleisch befindet. Spareribs, also Schälrippchen sind dafür geradezu optimal. Des Weiteren werden Kartoffeln, Weißkraut, und Zwiebeln benötigt.
Die Gewürze für Bayerische Ribs
Bei diesem Rezept wird ganz einfach ohne „Schnickschnack“ mit Salz und Pfeffer gewürzt. Was aber dem Ganzen noch das Gewisse Etwas verleiht und unbedingt nicht fehlen darf sind ein paar ganze Kümmelkörner.
Wie werden Bayerische Ribs zubereitet?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Bayerische Ribs können entweder im Backofen, im Gasgrill oder Kugelgrill, aber auch im Dutch Oven zubereitet werden. Optimal ist ein Bräter, eine Reine oder ein ähnliches feuerfestes Gefäß mit Deckel. Alle Zutaten wandern in besagten Bräter und heraus kommt ein gigantisches Ergebnis, denn: Die Ribs garen auf dem Kraut und werde so nicht trocken. Weil das Kraut, welches in einer minimalen Lage Wasser liegt, Feuchtigkeit ans Fleisch abgibt. Und das Kraut wiederum bekommt vom Fleisch und den Knochen der Ribs ein leckeres Fleischaroma ab.
Warum habe ich bei meinem Grillrezept den Kachelofen verwendet?
Da kommen gleich mehrere Gründe zusammen: Zum einen war es draußen richtig kalt. Und ich habe ich mich bei meinen Eltern im Altmühltal befunden, wo derzeit kein Gasgrill und Kugelgrill steht. Lediglich ein Schwenkgrill und der offene Kamin auf der Terrasse. Und Schwenkgrill und Kamin eigenen sich für dieses Rezept nicht – schon gar nicht bei dem kalten Wetter. Der Kachelofen im Haus lief aber auf Hochtouren – so war es ein Einfaches in den Schub über der „Feuerhölle“ meinen Bräter zu platzieren. Und das One-Pot-Gericht hat sich darin praktisch von alleine gemacht…falls ihr aber zum Beispiel mehr auf Kalbfleisch steht, dann werft mal einen Blick auf meinen Beitrag zum Thema Kalbsrippe grillen…
Bayerische Ribs auf Kohl – Omas Rezept
Zutaten
- 1 kg Schälrippchen
- 0,5 kg Weißkraut
- 0,5 kg Kartoffeln
- 2 Zwiebeln
- 1 EL Kümmel
- 750 ml Wasser
- 2 EL Salz
- 1 EL Pfeffer
- 1 EL Paprikapulver
Anleitungen
- Die Schälrippchen von der Silberhaut befreien, waschen, trocken tupfen und mit Salz, Pfeffer & Paprikapulver würzen.
- Das Weißkraut in grobe Stücke aufschneiden und im Bräter platzieren und mit Kümmel bestreuen. Das Wasser in den Bräter geben und die Rippchen darauflegen.
- Die Kartoffeln und die Zwiebeln schälen und vierteln und um die Rippchen herum platzieren.
- Bei 160 bis 180 Grad 90 Minuten mit Deckel und weitere 50 Minuten ohne Deckel garen. Gelegentlich überprüfen, ob sich noch Wasser im Bräter befindet, gegebenenfalls nachgießen.
Video
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
4 Antworten
Ich werd verrückt, les ich da tatsächlich Altmühltal. Super Seite was du hier hast. Ich lass mit einem Augenzwinkern ein bisschen Werbung hier für Jura Marmor und Solnhofer Platten, ein Stein aus dem Altmühltal.
Servus und vielen lieben Dank, freue mich! 🙂 LG Anja
Klingt nach einem super Rezept für das aktuelle Schmuddelwetter! 😀
Das stimmt! Absolut:))