Wann das Ausbacken von Obst erfunden wurde, ist tatsächlich nicht genau bekannt. Jedoch wissen wir, dass die Menschen bereits in der Antike Rezepte erfunden haben, um verschiedene Lebensmittel in Teig zu tauchen. Und um diese sodann ausbacken zu können. Nach Forschungsergebnissen kam das Apfelküchle selber machen jedenfalls im Süden Baden-Württembergs auf. Und das Apfelküchle Rezept ist mindestens seit dem 18. Jahrhundert überliefert. Sie wurden zunächst nur um die Fastenzeit gegessen und waren als gold-gelbes Schmalzgebäck sehr beliebt. In der Folge gab es Apfelküchle aber auch zu anderen Jahreszeiten.
Dieses Gericht ist nicht nur auf süddeutschen Kirchweihen bekannt…
Die Apfelküchle wurden schnell bis über die Landesgrenzen hinaus bekannt und erfreuten sich großer Beliebtheit. Besonders als Süßspeise oder Nachtisch in vielen Restaurants und auf Festen auch außerhalb Süddeutschlands. So nennt man sie in Regionen Österreichs zum Beispiel Apfelkiachla oder auch Öpfelchuechli.
Welchen Apfelküchle Teig benötigen wir für dieses Rezept?
Der klassische Ausbackteig für Apfelküchle besteht aus Mehl, Eiern, Zucker, Milch und Salz. Im Grunde handelt es sich um einen dicklichen Pfannkuchen-Teig. Damit sich ein schöner Mantel des knusprigen Teiges um die Apfelscheiben legt, verwendet man einfach ein wenig mehr Mehl. Es gibt aber auch Versionen mit Hefeteig oder Bierteig.
Welche Äpfel eignen sich am besten?
Bei der Wahl des Apfels sollte ein fester gewählt werden. Hier eignen sich die Sorten Elstar, Granny Smith, Pink Lady und auch Cox Orange. Aber auch der innen rote Red Moon Apfel macht sich gut auf dem Teller. Er sorgt mit seiner wundervoll roten Farbe für einen schönen Überraschungsmoment beim Anschneiden des Apfelküchle. Früher wurde der Boskop gern verwendet, da er ein sehr lang lagerungsfähiger Apfel ist. Diesen hatte man das ganze Jahr zur Verfügung. Heute greift man gerne auf säuerliche Kochobst-Apfelsorten wie der Braeburn oder der den Elstar zurück.
Wie kann ich verhindern, dass die Apfelringe braun werden?
Damit die Apfelscheiben schön gelb bleiben und bei der Vorbereitung der Apfelringe keine bäunliche Farbe annehmen, taucht man sie von beiden Seiten einfach kurz in einen frisch gepressten Zitronensaft. So bleiben die Apfelscheiben bis zur vollständigen Verarbeitung farblich frisch.
Welches Öl oder Fett wird für die Apfelküchle verwendet?
Zum Frittieren oder Ausbacken, unbedingt ein geeignetes Fett mit hohem Rauchpunkt verwenden! Es sollte bei diesem Rezept auf eine Temperatur von 170°C erhitzt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Die in Teig gemantelten Apfelscheiben sollten gut im Fett schwimmen Folglich also nicht zu sparsam mit dem Öl umgehen. Neben einem Pflanzenöl kann aber auch Schmalz oder Butterschmalz verwendet werden. Fertig sind die Apfelküchle, wenn der Teigmantel eine gold-gelbe Farbe bekommen hat. Um überschüssiges Fett zu entfernen, lässt man die Apfelküchle vor dem Servieren auf einem Küchenpapier abtropfen.
Das Rezept im Schnelldurchlauf:
Im Detail gibt’s die einzelne Schritte natürlich unterhalb im Rezeptformular, aber für alle die ein paar Bilder sehen wollen:
Kann man die Küchle einfrieren?
Sollten es doch zu viele, leckere Apfelringe sein, kann man Sie unausgebacken sehr gut einfrieren. Fertig im Teigmantel, kann man die Apfelküchle so bei Bedarf entnehmen und jederzeit frisch in heißem Fett ausbacken. Fertig gebackene Apfelküchle aber nicht einfrieren! Sondern einfach erneut im Fett kurz ausbacken, wenn nochmal jemand Appetit bekommt.
Womit werden Apfelküchle serviert?
Ich kenne und liebe die Version mit Vanilleeis, Zimt & Zucker, Marmelade und Sahne. Aber hier ist der eigenen Fantasie keine Grenze gesetzt. Im Schwäbischen serviert man gern Vanillesauce dazu. Es eignet sich aber auch frisches Obst, Kompott oder Schokosauce.
Apfelküchle warm oder kalt genießen?
Die Apfelküchle gibt’s süße, warme Hauptspeise, aber gern auch als Nachspeise kalt oder warm. Am besten schmecken Sie jedoch, wie alles Fettgebackene warm, gut abgetropft auf einem Rost oder einen Küchenpapier mit feinem Eis.
Hier das Video zu diesem Rezept:
Abschlusstipp: Der besondere Crunch
Für einen Knuspermoment sorgen schließlich Cornflakes als Abschluss um den Teigmantel gelegt. Diese Version habe ich übrigens durch Zufall ausprobiert und sie gibt dem Apfelküchle einen schmackhaften Crunch.
Dieser Beitrag wurde von Juana Hubl verfasst. Sie produziert den YouTube-Kanal fein, fein schmeckt’s.
In diesem Magazin findet ihr hier weitere Dessert Rezepte oder gleich die ganze Kategorie Süßes.
Selbstgemachte Apfelküchle: der Nachtisch, dem keiner widerstehen kann
Zutaten
Für die Äpfel
- 4 Äpfel (Boskoop, Elstar, Granny Smith, Red Moon etc.)
- 1 Zitrone
- Zimt (zum Abschmecken)
- Zucker (zum Abschmecken)
- 8 TL Marmelade
- 2 EL Puderzucker
- Rapsöl
Für den Teig
- 120 ml Milch
- 100 g Mehl
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
- 0,5 TL Backpulver
- Cornflakes
Anleitungen
- Die Äpfel schälen und in nicht zu dünne Scheiben schneiden (mind. ca. 1 cm dick). Das Kerngehäuse lässt sich gut mit einem Keksausstecher entfernen und so hat auch die Marmelade genug Platz in der Mitte des Apfelküchles später auf dem Teller.
- Die Scheiben gleich in Zitronensaft tauchen, damit Sie nicht braun werden.
- Nun den Teig aus Mehl, Eiern, Milch, Salz und Backpulver zubereiten. Alles mit einem Handrühgerät zu einem glatten Teig verrühren.
- Viel Öl in eine Pfanne geben, damit die Küchle schön schwimmen können. Das Öl auf ca. 170°C erhitzen.
- Die Apfelringe in den Teig tauchen und mit den chrunchigen Cornflakes bestreuen. In dem heißen Öl goldbraun ausbacken.
- Herausnehmen und kurz auf einem Küchenpapier abtropfen lassen. Mit Zimt und Zuckergemisch bestreuen.
- Auf einen Teller legen und mit Sahne, Marmelade, Eis und/oder Schokosauce verzieren – je nach Geschmack.
Ich freue mich über Lob, konstruktive Kritik und weitere Anregungen…
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